Kommentar von HORST THOREN :Danke, Friedrich Merz!

Friedrich Merz ist wie Helmut Kohl. Allerdings deutlich schlanker als der Kanzler der Einheit. Gewicht hat, was Merz verkündet und derzeit auch in Brauchtumskreisen diskutiert wird. Wie groß ist die Integrationskraft des Schützenwesens? Kohl wusste, dass die Menschen Halt und Heimat suchen. Merz, im sauerländischen Niedereimer daheim, hat aus eigener Anschauung erfahren, wie identitätsstiftend das Brauchtum sein kann. Wer sich angenommen und aufgenommen fühlt, hat neben dem persönlichen Zuhause das gefunden, was Heimat ausmacht: Freunde. Das klingt zu schön, um wahr zu sein, ist aber in den Dorfgemeinschaften Realität. Was Merz anbietet - "dieses Land muss offen und tolerant bleiben" -, setzt darauf, dass alle Menschen gut und anständig behandelt werden, egal woher sie kommen - aus der Nähe oder einem fernen Land. Was Merz nicht sagt, aber zur Wahrheit dazu gehört:
Integration funktioniert nur, wenn die wechselseitige Bereitschaft da ist, das Anderssein zu akzeptieren und als bereichernd wahrzunehmen. So führt Verstehen zu Vertrauen. Die Kritiker des Kanzlers arbeiten sich an ihm ab, wie sie es schon bei Helmut Kohl getan haben: Ihnen ist die Merz-Logik zu provinziell, zu einfach. Ein Besuch beim Schützenfest in der Nachbarschaft könnte helfen und zu einer überraschenden Erkenntnis führen: Das gemeinsame Bier an der Theke kann eine Freundschaft begründen, die ein Leben lang hält. Natürlich wird auch mit dieser Aussage ein Vorurteil bedient: Schützen und Alkohol. Dabei haben viele Bruderschaften und Vereine in der Corona-Zeit, bei der Ukrainehilfe und der Betreuung von Flüchtlingen bewiesen, was "Bruder sein ist mehr" bedeutet. Danke, Friedrich Merz, für diese Anerkennung gelebter Brüderlichkeit. Bleiben wir bei Helmut Kohl und seinem berühmten Ausspruch:
"Entscheidend ist, was hinten rauskommt."